DR. INKE ARNS Kuratorin und Autorin
Publikationen Inke Arns

Inke Arns: STORYTELLERS OF THE INFORMATION AGE. On the role of narrative in UBERMORGEN.COM’s work

PostScript UM #2
Series edited by Janez Janša
Aksioma – Institute for Contemporary Art, Ljubljana, 2014
https://aksioma.org/inke-arns-storytellers-of-the-information-age-on-the-role-of-narrative-in-ubermorgen-coms-work-2


Avantgarda v vzvratnem Ogledalu Buchcover

Inke Arns: Avantgarda v vzvratnem ogledalu

Translated by Mojca Dobnikar. Ljubljana: Maska (Transformacije 21), 320 pages, Illustrations in b/w, Format 170 X 240 mm, 2006 [SLO] [Slovenian] www.maska.si

 

21.11.2006 | “Avantgarde in the Rearview Mirror, On the Paradigm Shifts of Reception of the Avantgarde in (ex) Yugoslavia and Russia from the 80s to the Present”, a book by a young and acclaimed German theoretician Inke Arns, an expert in contemporary Slovenian and East European art, has been published in the book series Transformacije. The book examines the paradigm shift in the way artists reflect on the historical avant-garde in visual and media art projects, or to be more precise, it analyzes two phases or significant paradigm shifts in the artistic reception and valuation of historical avant-garde in the 80s and 90s.


Inke Arns: Objects in the mirror may be closer than they appear! Die Avantgarde im Rückspiegel. Zum Paradigmenwechsel der künstlerischen Avantgarde-rezeption in (Ex-) Jugoslawien und Russland von den 1980er Jahren bis in die Gegenwart

Dissertation, Humboldt-Universität zu Berlin, Philosophische Fakultät II, publiziert am 22.11.2004, http://edoc.hu-berlin.de/docviews/abstract.php?id=20894 [D]

 

Die Dissertation untersucht einen Paradigmenwechsel in der Rezeption der historischen Avantgarde in (medien-) künstlerischen Projekten der 1980er und 1990er Jahre in Ex-Jugoslawien und Russland. Dieser Paradigmenwechsel liegt im veränderten Verhältnis zum Begriff der (politischen wie künstlerischen) Utopie begründet. In den 1980er Jahren zeichnet sich die Rezeption sowohl im sogenannten sowjetischen Postutopismus (Il’ja Kabakov, Ėrik Bulatov, Oleg Vasil’ev, Komar & Melamid, Kollektive Aktionen) als auch in der jugoslawischen Retroavantgarde (NSK, Mladen Stilinović, Malevič aus Belgrad etc.) durch ein ‚diskursarchäologisches’ Interesse an potentiell totalitären Elementen der Avantgarde aus. Seit Beginn der 1990er Jahre lässt sich eine signifikant veränderte Rezeption der historischen künstlerischen Avantgarde in Projekten junger KünstlerInnen aus dem östlichen Europa festellen (Neoutopismus, Retroutopismus). Die Utopien der Avantgarde werden im sogenannten Retroutopismus (Marko Peljhan, Vadim Fishkin) nicht mehr primär mit totalitären Tendenzen gleichgesetzt, sondern sie werden jetzt vor allem auf ihre medientechnologischen Projektionen und Entwürfe durchgesehen. Diese wurden nicht nur von einzelnen Avantgarde- Künstlern und –Theoretikern (Velimir Chlebnikov, Bertolt Brecht), sondern auch von Wissenschaftlern und Ingenieuren (Nikola Tesla, Herman Potočnik Noordung) am Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt. In den 1990er Jahren wird in künstlerischen Projekten somit ein verstärktes medien- archäologisches Interesse für frühe utopische Technologiephantasien der Avantgarde wahrnehmbar, das symptomatisch für ein signifikant verändertes Verhältnis zur Utopie bzw. zum Utopischen ist: Das Utopische löst sich von seinem eindeutig negativen, da politisch-totalitären Beigeschmack (verstanden als ‚Utopismus’) und wird wieder verstärkt positiv politisch konnotiert, d.h. als emanzipatives oder auch visionär-gespinsthaftes Potenzial verstanden (‚Utopizität’).


BILD

Inke Arns: Soziale Technologien

im Rahmen von Die offene Stadt: Anwendungsmodelle, Jahresprogramm der Kokerei Zollverein, hrsg. v. Marius Babias, Florian Waldvogel, Essen 2003 [D] –> PDF deutsch (568 KB)


Inke Arns: Netzkulturen

Hamburg: Europäische Verlagsanstalt 2002 [D]

 

Die Netzkultur ist die Alternativkultur des 21. Jahrhunderts. Mit der rasanten Verbreitung des Internet entstand weltweit eine Vielzahl unabhängiger Initiativen, die das Netz für politische und künstlerische Arbeiten nutzen und neue Formen der Kommunikation erproben. Arns, ausgewiesene Kennerin der neuen Netzcommunities, dokumentiert hier den neuesten Stand der Entwicklung und stellt wichtige Initiativen aus den Bereichen Kunst, Musik, Politik und Medienkritik vor.


Inke Arns: Neue Slowenische Kunst (NSK) – eine Analyse ihrer künstlerischen Strategien im Kontext der 1980er Jahre in Jugoslawien

Regensburg: Museum Ostdeutsche Galerie 2002 [D]

 

Die erste, nun vorliegende Gesamtdarstellung des Künstlerkollektivs Neue Slowenische Kunst (NSK) von Inke Arns präsentiert die wichtigsten Unterabteilungen der NSK – zuständig für Musik, bildende Kunst, Tanz/Performance und Grafikdesign (Laibach, Irwin, Gledalisce Sester Scipion Nasice/ Kozmokineticno Gledalisce Rdeci Pilot/Kozmokineticni Kabinet Noordung, Novi Kolektivizem). Außerdem stellt die Monographie die theoretischen und künstlerischen Konzepte der NSK wie Retrogarde und Über-Identifizierung im gesellschaftlichen und politischen Kontext dar, der sich während der 1980er Jahre in Slowenien bzw. Jugoslawien entwickelte. Die Neue Slowenische Kunst betrieb subkulturelle Eskalationsspiele, die auf die Existenz nationalistischer Mythen und das Vorhandensein des (totalitären) Begehrens nach freiwilliger Unterordnung verwiesen. “Das Phantasma durchqueren” hat der Philosoph und Psychoanalytiker Slavoj Zizek diese subversive Strategie genannt. Inke Arns deutet die von der NSK in den 1980er Jahren eingesetzten radikalen künstlerischen Strategien als ästhetische Umsetzung der seit Beginn der 1980er Jahre formulierten Theorien der slowenischen Lacan-Schule um Slavoj Zizek. Diese Schule wurde zu einem bedeutenden theoretischen Fundament des Selbstverständnisses der subkulturellen Szene Ljubljanas, die wiederum zur wichtigsten Kraft für die Entstehung bzw. die Wiederentdeckung der Zivilgesellschaft in Slowenien werden sollte. Die Neue Slowenische Kunst wurde vielfach rückblickend zum Katalysator der slowenischen Pluralisierungs- und Demokratisierungsprozesse erklärt. Inke Arns geht der Frage nach, warum paradoxerweise gerade der Totalitarismus der geistigen Terroristen der NSK einen nicht unerheblichen Beitrag zur Demokratisierung eines semitotalitären Systems geleistet hat. Die Publikation wird ergänzt durch ein Interview, das die Autorin mit Irwin im März 2000 in Ljubljana führte.